Die Glaskugel, die A.T. Kearney ausgepackt hat, muss sehr groß sein, denn der Berater sagt nicht
einfach Trends für 2016 vorher. Stattdessen geht es um "Deutschland 2064 - die Welt unserer
Kinder". In diesem Papier entwickelt A.T. Kearney Thesen zu Wirtschaft und Gesellschaft.
Drei Typen von Unternehmen 2064
In puncto Unternehmen zitiert der Report Saori Dubourg, Leiterin des Bereichs Nutrition & Health
bei BASF. Sie sieht 2064 drei Typen von Unternehmen: Megakonzerne, die aus den heutigen
Großunternehmen hervorgegangen sind, und lockere Verbände, zu denen sich bis zu tausend
Einzelfirmen zusammenschließen, darunter viele Start-Ups. Zum Dritten wird es kleine,
hochspezialisierte High-Tech-Unternehmen geben, die dem heutigen Mittelstand entsprechen.
Egal, in welcher Form ein Unternehmen künftig existiert, sein Erfolg wird sich nicht mehr allein in
finanziellen Kennzahlen messen lassen. A.T. Kearney greift auf eine Studie des
Meinungsforschungsinstituts Gfk zurück ("Global Perspective Barometer 2015: Voices of the leaders
of tomorrow"), die Karrierefaktoren von Studierenden an Top-Unis untersuchte. Fast jeder zweite
Befragte nannte den sozialen Nutzen, den seine Arbeit haben soll. Lediglich 14 Prozent nannten
hohes Gehalt.
Entökonomisierung - Effizienz ist nicht mehr alles
"Wir beobachten eine Entökonomisierung des Handelns. Effizienz ist nicht mehr alles",
kommentiert Emanuel V. Towfigh, Mitglied des Aufsichtsrates des Medizintechnik- und
Gesundheitskonzerns Freudenberg. "Es geht um Werte wie Transparenz, Vertrauen,
Glaubwürdigkeit, Nachhaltigkeit und soziales Engagement." Der Jurist erwartet einen holistischen
Ansatz bei der Beurteilung von Unternehmen. Die Maxime künftiger Führungskräfte müsse heißen:
Do good!
Das berührt auch die Beurteilung von Arbeitskräften. "Ausbildung, Erfahrung und Soft Skills werden
wichtiger sein als die Berufsbezeichnung", sagt Alexander Spermann, Direktor Arbeitsmarktpolitik
Deutschland am Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA). Das bestätigt eine Studie, die das
Netzwerk Xing 2015 durchgeführt hat (Kompass neue Arbeitswelt - die große Xing-
Arbeitnehmerstudie). Demnach stellt mehr als jeder Zweite (51 Prozent) schon jetzt fest, dass
"Umwege im Lebenslauf" kein Hindernis für eine Einstellung mehr sind.
45 Prozent der Stellen können automatisiert werden
Stichwort Einstellungen: In bestimmten Berufen werden menschliche Mitarbeiter 2064 kaum noch
benötigt, so A.T. Kearney weiter. Insgesamt 45 Prozent der Beschäftigten könnten in den
kommenden 20 Jahren ihren Job verlieren, weil Abläufe und Tätigkeiten automatisiert werden.
Welche Berufe durch Roboter verschwinden - welche bleiben
Unter Berufung auf verschiedene Quellen (Frey/Osborne "The future of employment: How
susceptible are jobs to computerisation", 2013 und Bundesagentur für Arbeit "Arbeitsmarkt in
Zahlen - Beschäftigungsstatistik", 2015) erstellt A.T. Kearney eine Liste der Berufe, in denen
Roboter Menschen ersetzen. Roboter werden demnach folgende Jobs erledigen:
Sekretariatsaufgaben, Verkauf, Gastronomie sowie kaufmännische und technische
Betriebswirtschaft. Außerdem tragen Roboter 2064 die Post aus, kochen den Menschen Essen,
erledigen Bankgeschäfte und Buchhaltung, bearbeiten Metall und halten Lager in Ordnung.
Überall können sie den Menschen nicht ersetzen und so legen die Berater auch eine Liste der Jobs
vor, die nicht von Automatisierung bedroht sind. Hier nennen sie vor allem soziale Berufe wie
Kindererziehung, Kranken- und Altenpflege sowie in der Sozialarbeit. Auch Unternehmensleitung,
Vertrieb und Forschung brauchen nach wie vor den Menschen, ebenso Kfz-, Maschinenbau- und
Betriebstechnik.
"Arbeitnehmer müssen Miteigentümer der Roboter werden"
Richard B. Freeman, Professor für Ökonomie an der Harvard University, sagt: "Sobald Roboter oder
Computer etwas billiger erledigen können, nehmen sie Menschen den Job ab - außer diese sind
bereit, weniger Lohn hinzunehmen." Freeman spricht gar von "neuer Leibeigenschaft". Sein
Lösungsvorschlag: Arbeitnehmer müssen zu Miteigentümern der Roboter werden. Freemans These:
"Wer die Roboter besitzt, regiert die Welt!"
Aus:
http://www.tecchannel.de/job-karriere-
seminar/3285113/so_sieht_die_arbeitswelt_in_deutschland_2064_aus/?tap=5846e3667346b551d64
6d11d73e0ddfb&utm_source=Nachrichten%20morgens&utm_medium=email&utm_campaign=newsle
tter&r=647676121079249&lid=476219&pm_ln=152
koch.management
Arbeitwelt 2064
Integration von Management, System, Organisation, Prozess und Qualität
Websites
A.T. Kearney "Deutschland 2064"
Die Glaskugel, die A.T. Kearney ausgepackt hat,
muss sehr groß sein, denn der Berater sagt nicht
einfach Trends für 2016 vorher. Stattdessen geht es
um "Deutschland 2064 – die Welt unserer Kinder".
In diesem Papier entwickelt A.T. Kearney Thesen zu
Wirtschaft und Gesellschaft.
Keine Angst vor Robotern
Die Automatisierung und damit der Einsatz von
Robotern nimmt zu. Ein Trend, vor dem nicht jeder
Angst hat.
Einkommen
Noch sieht A.T. Kearney Deutschland weit davon
entfernt, Einkommen aus Vermögen oder Kapital
(zum Beispiel als Eigentümer von Robotern) zu
beziehen.
Quereinsteiger
Eine der Thesen: Berufliche Erfahrung und Soft
Skills werden stärker gefragt sein als
Berufsbezeichnungen. Immerhin machen schon
jetzt viele Arbeitnehmer die Erfahrung, dass
Quereinsteiger Chancen haben.
Sozialer Nutzen
Glaubt man den Umfragen, zählt für die heutige
Generation der Studierenden der soziale Nutzen
ihrer Arbeit mehr als das Gehalt.
Wen die Roboter ersetzen
Unter Berufung auf verschiedene Quellen
(Frey/Osborne „The future of employment: How
susceptible are jobs to computerisation“, 2013 und
Bundesagentur für Arbeit "Arbeitsmarkt in Zahlen –
Beschäftigungsstatistik", 2015) erstellt A.T. Kearney
eine Liste der Berufe, in denen Roboter Menschen
ersetzen.
Wen die Roboter nicht ersetzen
A.T. Kearney verrät auch, in welchen Berufen der
Mensch unersetzlich ist. Das gilt vor allem für den
sozialen Bereich.
A.T. Kearney "Deutschland 2064"
Arbeitswelt in Deutschland 2064